Ist Heimat ein Ort? Vielleicht sogar zwei oder drei? Ist es ein Geruch, ein Pass, eine Sehnsucht oder eine Gefahr? Sicher ist, der Begriff verändert sich und kann auf ganz unterschiedliches verweisen – positives wie negatives. Heimat kann Wohlbehagen sein, aber auch zur Gefahr werden, wenn eine Gesellschaft diejenigen schlechter stellt oder ausschließt, die z.B. aufgrund von Migration auf der Suche nach einer neuen Heimat sind, weil „Heimat“ als vermeintlich homogene Gesellschaft verstanden wird. Insbesondere in der NS-Zeit wurde mit dem Verständnis von Heimat der Ausschluss von vermeintlich „Fremden“ oder „Anderen“ aus der „Volksgemeinschaft“ begründet, er legitimierte Verfolgung und Ermordung. Die heutige Verwendung des Begriffs lässt sich davon nicht lösen und zeigt die Ambivalenz des Begriffs. Denn gleichzeitig wird er häufig als Ausdruck verwendet für etwas, das kein anderer Begriff auszudrücken vermag: Zugehörigkeit, Sehnsucht, Zuhause, Geborgenheit… Eine Migrationserfahrung beeinflusst aber auch die Idee von und das Bedürfnis nach Heimat. Waldemar, Helena und Jessica geben uns Einblicke, was Heimat für ihr Leben bedeutet und welche Erfahrungen ihr Verständnis von Heimat geprägt hat. Zu diesen gehören oft Verlusten und Neuanfängen sowie Erinnerungen und Erwartungen. Wenn der Heimatbegriff auch Neugierde und Pluralität einschließt, Veränderung und Offenheit aktiv anstrebt, hat er vielleicht sogar eine Zukunft in unserer postmigrantischen Gesellschaft. Vielleicht müssen dafür aber auch neue, weniger belastete Wörter gefunden werden?
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