2021 jährte sich der 80. Jahrestag der Deportationen der Russlanddeutschen. Wie können wir an diese schweren Zeiten erinnern? Wie können wir die komplexe Geschichte der Russlanddeutschen erzählen, die nicht frei von Widersprüchen ist? Und wie gehen unterschiedliche Generationen damit um? Gemeinsam mit Ira, Lina und Alexander versuchen wir uns diesen Fragen zu nähern. Die russlanddeutsche Geschichte ist nicht losgelöst von Deportationserfahrungen zu betrachten. Gleichzeitig ist die russlanddeutsche Geschichte während des zweiten Weltkrieges und darüber hinaus aber auch vielfältiger und komplexer, als es diese eine Erzählung meinen lässt. Deutschland als Einwanderungsland ist geprägt von einer Vielzahl an Zuwanderungsgeschichten. Eine heterogene Gesellschaft bringt auch viele verschiedene Erinnerungskulturen und Geschichtserzählungen mit sich. Es ist wichtig, offen zu bleiben und die Vielzahl der Erinnerungskulturen kennenzulernen – nur so können wir uns besser verstehen, Respekt erweisen und eine plurale Gemeinschaft bilden, die dann auch Widersprüchlichkeiten aushalten kann. Seid ihr auch russlanddeutsch? Sprecht ihr mit eurer Familie über die Geschichte eurer Vorfahren? Wird die Deportation in eurer Familie thematisiert oder habt ihr euch schon selbst damit befasst? Wie können wir den Erinnerungen all der unterschiedlichen Menschen und Geschichten in unsere Gesellschaft gerecht werden?
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Russlanddeutsche Geschichte – Linas Geschichte kurz erklärt: Die Russlanddeutschen wanderten auf Einladung Katharinas der Großen im 18. Jahrhundert ins russische Zarenreich aus. Sie erhielten dort Land und viele Privilegien. Später in der Sowjetunion wurden nationale Minderheiten verdächtigt, nicht loyal gegenüber der Sowjetunion zu sein und es kam immer wieder zu Deportationen und Verhaftungen, auch unter den deutschen Minderheiten z.B. in der Ukraine. Im Zweiten Weltkrieg beschuldigte die Sowjetregierung Deutsche nach dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion pauschal der Kollaboration. Am 28. August 1941 beschloss die sowjetische Führung die kollektive Zwangsumsiedelung der Russlanddeutschen nach Sibirien und Kasachstan. Die Deportierten mussten unter unmenschlichen Bedingungen schwerste Zwangsarbeit in der „Arbeitsarmee“ leisten oder unter strenger Kommandaturaufsicht in Sondersiedlungen leben. Ein Teil der russlanddeutschen Bevölkerung lebte auf dem Gebiet, dass die Deutschen im Zweiten Weltkrieg besetzt hatten, z.B. in der Ukraine am Schwarzen Meer. In den Jahren 1943/1944 wurden die Schwarzmeerdeutschen von der Wehrmacht über Polen nach Deutschland umgesiedelt. Nach Kriegsende wurde ein Großteil dieser Menschen „zwangsrepatriiert“, das heißt, sie wurden gegen ihren Willen zurück in die Sowjetunion gebracht und dort in die Verbannung geschickt. Dort trafen sie auf die Russlanddeutschen, die innerhalb der Sowjetunion schon während des Krieges deportiert und umgesiedelt wurden. #ostklick möchte die demokratischen Stimmen der russlanddeutschen Community stärken und sichtbarer machen.
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