Die Deportation der Krimtataren 1944 in der Sowjetunion wirkt auch heute noch nach: Angehörige der muslimischen Bevölkerungsgruppe auf der Krim wurden damals als „Landesverräter“ und „Kollaborateure“ bezichtigt und unter unmenschlichen Bedingungen nach Zentralasien, Sibirien und in den Ural verschleppt. Ab 1988 war ihnen die Rückkehr auf die Krim zwar wieder erlaubt, seit der Annexion der Krim durch Russland 2014 kommt es allerdings wieder zu politisch motivierter Strafverfolgung und Diskriminierung.
Wer sind die Krimtatar:innen?
Die Krimtatar:innen sind eine ethnische Gruppe, die auf der Krimhalbinsel in der Ukraine lebt. Sie sind Nachkommen der Turkvölker, die im 13. Jahrhundert in die Region eingewandert sind. Sie haben eine reiche Geschichte, die bis ins 15. Jahrhundert zurückreicht,
als sie ein eigenes Khanat gründeten.
Im 18. Jahrhundert gerieten sie unter russische
Herrschaft und wurden im Zuge der Annexion der Krim durch das Russische Reich im Jahr 1783 stark unterdrückt. Viele wurden deportiert oder zwangsumgesiedelt, was zu einem erheblichen
Bevölkerungsrückgang führte.
Während des Zweiten Weltkriegs wurden viele Krimtataren von den sowjetischen Behörden beschuldigt, mit den Nazis zu kollaborieren, was
zu weiteren Deportationen 1944 und dem Verlust ihres Eigentums führte. Erst nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion konnten viele Krimtatar:innen in ihre
Heimat zurückkehren.
Die russische Annexion der Krim im Jahr 2014 hatte auch erhebliche Auswirkungen auf die Krimtatar:innen. Viele lehnten die Annexion ab und sahen sie als Verletzung ihrer Rechte und ihrer Autonomie an. Viele Krimtatar:innen wurden von den russischen Behörden unter Druck gesetzt, was zu weiteren Einschränkungen ihrer Rechte führte. Es gab Berichte über willkürliche Verhaftungen, Folter und Einschüchterung von Krimtatar:innen, die sich gegen die russische Besatzung aussprachen.
Heute kämpfen die Krimtatar:innen weiterhin um Anerkennung und Rechte, da sie sich oft diskriminiert und marginalisiert fühlen. Trotz alldem haben die Krimtataren ihre kulturelle Identität bewahrt und spielen eine wichtige Rolle im politischen und sozialen Leben der Region.
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