Die Ausbeutung osteuropäischer Arbeitskräfte ist nicht neu, sondern eine historische Kontinuität. Kamila Schöll-Mazurek vom Polnischen Sozialrat erklärt in unserem Videopodcast „Herausforderung antiosteuropäischer
Rassismus“, dass heute aber andere Rechtfertigungsmuster genutzt werden: Zwar gilt die Freiheit für Arbeitskräfte in Europa für alle gleichermaßen, diese „Freiheit“ schließt in der Realität jedoch viele von gleichberechtigter Teilhabe und würdigen Arbeitsbedingungen aus. Deshalb fordert sie: “Gleiche Rechte für alle!” Mehr dazu im Videopodcast, verfügbar auf allen Plattformen, zum Beispiel hier.

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Arbeitsausbeutung in Europa
In Deutschland sind zwar alle Arbeitnehmenden rechtlich gleichberechtigt, jedoch gibt es in der Praxis oft Unterschiede in der Behandlung, insbesondere für Arbeitnehmende aus dem östlichen Europa. Viele osteuropäische Arbeitskräfte sehen sich mit Diskriminierung und Vorurteilen konfrontiert, was ihre Integration und Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt beeinträchtigen kann. Zudem sind sie häufig in prekären Beschäftigungsverhältnissen tätig, die weniger Schutz bieten und niedrigere Löhne zahlen. Die Mitgliedschaft osteuropäischer Länder in der Europäischen Union ermöglicht zwar den freien Personenverkehr, doch bleibt die politische Einflussnahme dieser Länder im Vergleich zu größeren Mitgliedstaaten begrenzt. Ihre Stimmen haben oft weniger Gewicht bei Entscheidungen, was sich negativ auf die Interessenvertretung ihrer Bürger:innen auswirken kann. Schlussendlich führt das auch dazu, dass trotz rechtlicher Gleichheit soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten bestehen bleiben, die eine echte Gleichberechtigung behindern.
Am 26. und 27. September 2024 fand in Berlin die Konferenz „Antiosteuropäischer Rassismus – Brauchen wir eine ‚Osterweiterung‘ der Rassismusdebatte?“ statt. Die Konferenz war der Abschluss des Forschungsprojekts „Diskriminierung von Menschen osteuropäischer Herkunft auf dem Arbeitsmarkt“, das von Hans-Christian Petersen, Jure Leko, Aleksandra Lewicki und Jannis Panagiotidis in Kooperation mit ostklick, x3Podcast und dem Zentrum für Antislawismusforschung durchgeführt wurde. Wir haben das Panel „Herausforderung antiosteuropäischer Rassismus“ mit Ferda Ataman, Maria Borysenko, Dominique John, Natalie Pawlik und Kamila Schöll-Mazurek, moderiert von Anastasia Tikhomirova live aufgenommen, ihr könnt es euch hier anschauen.
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