Wer sind jüdische Kontingentgeflüchtete?
Mehr als 90 Prozent aller Jüdinnen und Juden in Deutschland kommen aus den ehemaligen Sowjetrepubliken. Als Zeichen der “Wiedergutmachung” hatten sie ab 1991 die Möglichkeit nach Deutschland zu kommen. Insgesamt kamen über 215.000 Menschen.
Den meisten waren religiöse Bräche zunächst völlig unbekannt, dazu kam, dass viele nur jüdische Väter hatten, sie also Juden im Sinne der UdSSR waren, nicht aber im Sinne der jüdischen Religion. Für fast alle standen zunächst das Erlernen der deutschen Sprache und Integrationsmaßnahmen im Vordergrund.
30 Jahre später kann man sagen, dass das jüdische Leben durch diese Zuwanderung tatsächlich neu belebt wurde. 1989 gab es weniger als 30.000 Gemeindemitglieder, 20 Jahre später rund 100.000. Dennoch hat die Geschichte ihre Schattenseiten, die neben nicht anerkannten Studienabschlüssen vor allem in verweigerten Rentenansprüchen besteht: Die Jahre, die Kontingentflüchtlinge in der Sowjetunion gearbeitet hatten, rechnete man ihnen – anders als bei einigen Spätaussiedler:innen – nicht auf die Rente an. Die Folge: Über 90 Prozent der Kontingentgeflüchteten im Rentenalter, die zum Teil noch Weltkrieg und Shoah erlebt haben, verbringen ihren Lebensabend in Deutschland unterhalb der Armutsgrenze.
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