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Dr. Linda Supik über Migrationsforschung

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Dr. Linda Supik lebt und arbeitet als freischaffende Soziologin in Münster. Sie beschäftigt sich mit Kultur- und Rassismustheorie, Intersektionalität und Diskriminierung. Außerdem ist sie Mitglied im Rat für Migration (RfM).

Wenn es nicht der Begriff „Migrationshintergrund“ ist, wie sollen dann Menschen, die nicht in Deutschland geboren sind statistisch erfasst werden? Und wozu müssen diese Menschen überhaupt in Statistiken auftauchen?

„Für die Migrationsforschung ist es wichtig, sagen zu können, wie viele Menschen jährlich eingewandert sind, und wie groß die Anzahl von eingewanderten Menschne hier in Deutschland allgemein ist. Die Kategorie ‘Einwandernde’ sollte wertfrei sein. Eingewanderte sind nicht in Deutschland geboren – mehr sagt der Begriff nicht aus.“, erläutert Dr. Linda Supik.

Jahrelang wurde der Begriff “Migrationshintergrund” benutzt, um auszudrücken, dass jemand nicht “ganz” Deutsch ist. Seit einiger Zeit gerät er vermehrt in Kritik: Zu kompliziert, zu ungenau, sagt die Wissenschaftlerin Dr. Linda Supik. Edwin Warkentin, Kulturreferent für Russlanddeutsche, meint: Mit dem “Migrationshintergrund” können sich Spätaussiedler:innen nicht identifizieren. Im Ostklick-Gespräch diskutieren sie zusammen, welche Lösungsmöglichkeiten es gibt.

Exkurs: Was ist Migrationsforschung?

Migrationsforschung ist ein interdisziplinäres Forschungsfeld, das sich mit dem Phänomen der Migration befasst. Sie untersucht die Ursachen, Dynamiken und Auswirkungen von Migration auf individueller, sozialer und gesellschaftlicher Ebene.

Die Migrationsforschung umfasst verschiedene Disziplinen wie Soziologie, Politikwissenschaft, Anthropologie, Geographie, Ökonomie und Psychologie. Sie analysiert sowohl freiwillige als auch erzwungene Migration, einschließlich Arbeitsmigration, Flucht und Asyl.

Die Forschung in diesem Bereich kann sich mit verschiedenen Themen befassen, darunter die Gründe für Migration (wie wirtschaftliche Ungleichheit, politische Konflikte oder Umweltveränderungen), die Integration von Migranten in Aufnahmegesellschaften, die Auswirkungen von Migration auf Herkunftsländer und -gemeinschaften sowie die Entwicklung von Migrationspolitik.

Die Ergebnisse der Migrationsforschung können dazu beitragen, fundierte Entscheidungen in Bezug auf Migrationspolitik und -praxis zu treffen und zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Migranten beizutragen.

Das ganze Interview mit Edwin Warkentin und Dr. Linda Supik über den Begriff “Migrationshintergrund” von Maria Mitrov gibt es hier.

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